Image via WikipediaFür professionelle Grafikdesigner, kompromisslose Photoentusiasten und viele andere Berufs- und Amateurgruppen gibt es in puncto Bildbearbeitung nur eine Software: Adobe Photoshop. Ich persönlich empfand das am Anfang als zu komplex und habe, da ich’s mir eh nicht leisten konnte, immer auf andere Software gesetzt.
Mittlerweile hab’ ich grundlegende Photoshop-Techniken verstanden, leisten kann ich mir das Ding aber immer noch nicht, weshalb ich nach einem jahrelangen Intermezzo mit Ulead PhotoImpact nun endlich bei The Gimp angekommen bin. Ich bin keine Hardcore-Grafiker, zugegeben, ich bearbeite meist nur meine Fotos nach, mache Rahmen darum, Texteffekte, Collagen und dergleichen. Einiges davon kann man schnell auch z.B. mit Picasa erledigen, aber dort stösst man doch schnell an Grenzen.
Gimp ist zweifellos DAS Bildbearbeitungsprogramm aus der Open Source-Szene und vielerlei Hinsicht einem Photoshop ebenbürtig. Der Name ist übrigens kein indianisches Wort für Klecks sondern steht für GNU Image Manipulation Program. Die Bedienoberfläche (beziehungsweise das Einrichten eben dieser) ist für eingefleischte Photoshopper (oder Nutzer anderer Programme) zunächst einmal gewöhnungsbedürftig, ich wage aber zu behaupten, dass für Neulinge der Einstieg in Gimp nicht schwieriger ist als in Photoshop. Sämtliche üblichen Grafikformate (JPG, GIF, PNG, BMP, TIFF…) werden out-of-the-box unterstützt, für ausgefallene Variante gibt es meist Plugins.
Überhaupt ist Gimp überaus flexibel aufgebaut, die UI besteht aus Modulen (genannt ‘docks’) die man sich selbst so einrichten kann, wie man es braucht. Auf Wunsch nutzt Gimp den gesamten Bildschirm (oder auch mehrere, wenn vorhanden). Spezielle Funktionen können als Plugins und Skripte nachgerüstet werden. Schon allein deswegen würde ich Behauptungen von eingefleischten Photoshop-Nutzern, dass Gimp kein vollständiger Ersatz ist, wenig Glauben schenken, die Auswahl an verfügbaren Plugins ist enorm. Manchmal muss man aber bereit sein zu suchen, wie bei fast jeder freien Software ist das Internet voll von Tutorials, Guides und Hilfen. Es gibt (meist) kein Problem, das nicht schon einmal gelöst wurde. Und wie auch bei Adobes Grafikprogramm ist für den Profi die Anschaffung eines schlauen Buches unumgänglich (wobei auch diese wiederum für Gimp oft frei sind).
Gimp gibt’s für Windows XP, 2000, Vista, Mac OS X, Sun OpenSolaris, FreeBSD und Linux. Und natürlich auf deutsch.