Google hat Humor. Die Ankündigung für den neuen Browser genannt “Chrome” (so heisst auch ein Bereich der UI von Mozilla Firefox) erfolgte im Google Blog mit einem Comic des Autors Scott McCloud (einigen vielleicht bekannt durch sein Buch “Understanding Comics“). Wo historisch ja doch eher ein Zwist zwischen den Entwicklern von Apple und Mozilla liegt (für Safari entschieden sich die Entwickler KHTML anstelle der Gecko-Engine zu verwenden) basiert Chrome auf Apples Webkit enthält aber auch Komponenten aus dem Mozilla Firefox. (Ankündigung von Google). Folglich sieht es dann auch aus, wie eine Mischung aus beidem, die Tabs findet man oberhalb der Adresszeile, eine Menüleiste sucht man (wie beim IE7,8) vergeblich.
Robert Scoble weiß zu erzählen, dass Chrome sogar schon der Name eines Projektes für einen Multimedia Browser von Microsoft war. Doch was tut nun dieser Browser?
Naja, vieles was die anderen auch können. Allerdings schneller. Insbesondere soll der Browser JavaScript, dass vor allem die modernen Webapplikation massiv verwenden, schneller verarbeiten. Google Offline Service Gears hat der Browser natürlich nativ dabei. Er importiert bei Installation auf Wunsch viele Einstellungen aus Firefox (beispielsweise auch Passwörter, eine Verschlüsselung per Master-Passwort gibt es in Chrome aber nicht 🙁 )
Ich schreibe diesen Eintrag gerade aus Chrome, positiv fällt auf, dass die Oberfläche offenbar komplett lokalisiert ist. Schneller geladen hat der Browser auch, er braucht mit 7 offenen Tabs auch nur knapp 30 MB Speicher (Firefox braucht da 140 MB!). Im Betrieb ist mir jetzt keine besondere Beschleunigung aufgefallen, aber der Browser fühlt sich deutlich weniger behäbig an als Safari in Windows.
Die Addressezeile ist sowohl universell zu gebrauchen, beherbergt also auch eine ausgeklügelte Suchfunktion, was sonst hätte man jetzt von Google auch erwarten können. Tatsächlich kann man aber auch eine andere Suchmaschine für den Browser einstellen.
Der Browser soll komplett Open Source, d.h. Ideen aus Chrome sollten in die Entwicklung anderer Open Source Browser (eben Firefox oder auch den KDE Konqueror) zurückfließen können. Bis jetzt ein hübsches Stück Software, mal schauen was die Welt daraus macht. Bislang gibt es Chrome nur für Windows (XP und brrr Vista) aber er soll auch noch auf Mac und Linux erscheinen (besonders unter Linux wird das interessant, denn es gibt einige Macken, die den Firefox unter Linux hin- und wieder langsamer machen als unter Windows). Kann man mal ausprobieren, es bleibt nur zu hoffen, dass Google jetzt nicht vollends die Daten aller seiner Nutzer direkt aus dem Browser absaugt, immerhin kann man während der Installation schon ein Häkchen machen, was den regelmäßig Datenaustausch aktiviert. Ich hab’s erstmal abgeschaltet, denn ich weiß ja: Google hat Humor. g
Related articles by Zemanta
- Chrome: What Google Said, What Google Meant
- Why Mozilla should be afraid of Google Chrome