Zu Weihnachten (ja, schon etwas her) habe ich mich ja umfänglich über Skyrim geäußert, unter anderem mit der Beobachtung, dass es in den oberen Stufen ein Leichtes ist einen Drachen zu töten. Und es wimmelt vor Drachen in diesem Spiel.
Im Kino konnte man etwa zeitgleich auch Drachen bestaunen, allerdings nur einen mit dem Namen Smaug. Und anders als der Titel vermuten lässt, ist das ein ziemlich gelungener zweiter Teil von Peter Jackson Interpretation des Hobbit. Und als Neuerung versuche ich mich mal kurz zu fassen. 🙂 Achso: Achtung, Spoiler!
Der Reise zweiter Teil
Der Untertitel lautet Smaugs Einöde (engl. the desolation of Smaug) und die Geschichte geht da weiter, wo sie im ersten Teil eingefroren wurde. Und damit meine ich zwölf Monate später: Die Zwergenschaft um Thorin Eichenschild und Bilbo ist zwar gerade so Azog und seinen Orks entkommen, doch sie wurden seither weiter verfolgt. Noch immer sind sie auf dem Weg zum Einsamen Berg wo Thorin den Arkenstein und den ihm zustehenden Thron in Besitz nehmen will. Doch dazu müssen sie bis zu einer bestimmten Zeit im Jahr den Berg erreichen, in dem ein geheimer Zugang zum Schloss verborgen ist. Unterwegs begegnen Sie natürlich Freunden und Feinden, ein Road Trip der ganz besonderen Art. Und Gandalf wandelt auf eigenen Wegen, um herauszufinden, welch schwarze Magie die Zwerge an ihrer Reise hindern will.
Die Zwerge durchqueren den Düsterwald, begegnen den Waldelben, werden gefangen genommen und wieder befreit. Dann wird geflüchtet und gekämpft, man begegnet dem Händler Bard, der die Gruppe in die Stadt Esgaroth schmuggelt. Auch hier fällt die Gruppe wieder negativ auf, wird gejagt, dann gefangen genommen und kommt (relativ schnell) wieder frei, um die Reise fortzusetzen. Hier sind einige wichtige Plotpunkte gestreut, die aber erst im nächsten Film eingelöst werden. Wichtig zu wissen ist nur, dass die Gemeinschaft zerfällt und nicht alle den Berg erreichen.
Tatsächlich kommt eine Gruppe um Thorin letztendlich in den Erebor und sie schicken Bilbo den Meisterdieb vor, damit er den Arkenstein findet und holt, ohne den schlafenden Drachen Smaug zu wecken. Das geht natürlich großartig schief, führt aber auch zu einiger Action und einer spannenden Jagd durch das Höhlenreich. Letztendlich kämpfen die Zwerge nach besten Kräften gegen Smaug, können aber  nicht verhindern, dass dieser den Berg verlässt, um Esgaroth anzugreifen. Und die Geschichte scheint sich zu wiederholen…
Es wird wärmer…
Die Zwischenstationen, auf denen die Zwerge immer wieder gefangen genommen werden und befreit werden müssen, sind es, die die Reise scheinbar ziemlich in die Länge ziehen. Beim ersten Teil stellte sich daher die Frage, weshalb Peter Jackson meint daraus drei Filme machen zu müssen. Dabei muss man schon sagen, dass die Reise einige Dopplungen bereit hält. So ist die erste Hälfte des Films durchaus eine eine Fortsetzung der Reisedoku des ersten Teils mit anderen Mitteln. Aber dann erreichen wir den Einsamen Berg und hier wechselt der Ton dann schon deutlich. So ähnlich wie die Begegnung zwischen Bilbo und Gollum im ersten Teil ein – und vielleicht sogar der – Höhepunkt war, entfaltet nun das Treffen von Bilbo und Smaug einiges an Wirkung. Nicht nur ist die Enthüllung des Drachen und die visuelle Umsetzung ziemlich gut gelungen und gefällt auch in 3D, wieder fällt der Dialog und wie ihn die Charaktere bestreiten positiv aus dem Rahmen. Mit diesem Event schaltet der Film in einen anderen Gang und das tut ihm gut, der zweite Teil wirkt auf mich deshalb weniger langatmig als der erste Teil, der die Reise doch unnötig aufbläht. Ferner nutzt der Film die Chance einige Charaktere zu vertiefen, ein wenig Romantik entsteht zwischen Kili und Thauriel, Bilbo ist etwas mutiger geworden, nur Thorin ist immer noch irgendwie so ein Mittelding zwischen heldenhaftem Anführer und undankbarem Egoist, seine Konsolidierung ist also erst im dritten Teil zu erwarten.
Fazit: Die Geschichte wird nicht merklich komplexer oder komplizierter, die Actionsequenzen sind etwas abwechslungsreicher und insgesamt scheint der Film sich selbst weniger Ernst zu nehmen. Da macht es Spaß zuzugucken und weil mir ja auch schon der erste Teil gut gefiel (wie hier nachzulesen ist), kann ich sagen, dass der zweite Teil mir ob der genannten Gründe noch ein Schippchen mehr Freude gemacht hat. Und ich mich freue auf das Finale. 😀